Bangalore stöhnt und ächzt. Es ist März und zwei Dinge haben die Stadt derzeit fest im Griff: Dürre und Unsicherheit.
In diesem Artikel beschreiben wir die Unsicherheit, ausgelöst durch einen explodierten Sprengsatz.
Explosion in Whitefield
Das aktuelle Gefühl der Unsicherheit herrscht seit dem 1. März. Ab da war klar, dass die Explosion in einem Schnellrestaurant im Osten Bangalores kein Unfall, sondern ein Anschlag war.
Die Detonation einer selbstgebauten Bombe hat 10 Gäste und Mitarbeitende im Rameshwaram Cafe in Whitefield verletzt. Schnell wurden die Ermittlungen der örtlichen Polizei an die NIA (National Investigation Agency) - sozusagen das indische FBI - übergeben. Ebenso zügig wurde ein Hauptverdächtiger zur Fahndung ausgeschrieben, doch noch immer ist dieser auf der Flucht.
Ganz aktuell wurde heute Nachmittag (Stand 13. März) wohl ein Komplize des Hauptverdächtigen verhaftet. Die Lage ist aber noch unklar, die Medienberichte nicht ganz eindeutig.
Auch Stephanie und mich beschäftigt das Thema. Zum einen haben auch wir schon im Rameswaram Cafe gegessen und wohnen im selben Bezirk - das Restaurant ist nicht einmal 10 Minuten mit dem Auto von unserem Appartement entfernt.
Zum anderen ging kurz nach der Attacke eine Mail bei verschiedenen Politikern ein, die mit weiteren Explosionen drohte. Wenn kein Lösegeld gezahlt wird, würden am Wochenende weitere Attacken folgen. Mittlerweile hat die nächste Woche begonnen und es ist zum Glück nichts passiert.
Die räumliche Nähe macht Gefahren, die man in der Regel nur aus den Nachrichten kennt, irgendwie persönlich; der flüchtige Täter die Anspannung weiterhin latent präsent.
Natürlich bleibt es in gewisser Weise abstrakt. Und natürlich ist die Wahrscheinlichkeit, in Bangalore von einem Auto überfahren zu werden um ein Vielfaches höher, als einer Explosion zum Opfer zu fallen. Aber trotzdem, eine gewisse Verunsicherung bleibt.
The Show must go on
Das Rameshwaram Cafe wurde mittlerweile wieder geöffnet, unter großem medialen Interesse und Polizeischutz ist das Restaurant wieder gut besucht. Das Leben der knapp 14 Millionen Einwohner Bangalores geht weiter - wenn es denn überhaupt je innegehalten hat.
Das zweite Problem der Stadt und seiner Bewohner:innen ist da deutlich langanhaltender: Große Hitze und Wassermangel sind in diesem Jahr enorm.
Lies im kommenden Artikel, wie die Menschen in Bangalore unter der größten Dürre seit 40 Jahren leiden und warum sich die Lage nicht so schnell verbessern wird.
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