Im Dezember hatte ich die Gelegenheit, einen ganzen Tag mit Abhishek zu verbringen: Einem unserer besten Servicetechniker, der für die Gaggenau Produkte meines Arbeitgebers BSH zuständig ist.
Gaggenau ist unsere exklusive Marke, die eine Vorreiterrolle in Sachen Innovation und Design Made in Germany inne hat. Ihren Erfolg verdankt die Marke ihrem
technischen Vorsprung und ihrer klaren Designsprache, die sie mit perfekter Funktionalität verbindet.
Mit Abhishek reiste ich auf dem Rücksitz seines Motorrads und lernte seine Arbeit kennen - Check-up vor der Installation der Hausgeräte, Installation sowie Reparatur, als auch eine Demonstration, wie man die Geräte ideal bedient, um den höchsten Nutzen daraus zu ziehen. Für mich als IT-Mitarbeiterin war es besonders interessant zu sehen, wie
beispielsweise unsere Ersatzteilanwendungen auf den iPads der Techniker es ermöglichen, die für die Reparatur benötigten Teile einfach zu bestellen und unserem Kunden Liefertermine
zuzusagen.
Der Morgen begann mit einer Einweisung in einem unserer Sales Offices, bei der uns einige Richtlinien für das Verhalten bei Kunden vermittelt wurden: Schuhe ausziehen, kein Essen annehmen, nicht
im Haus herumschlagen und den Service Techniker machen lassen, anstatt ihm seine Arbeit zu erklären. Mit diesen Gedanken im Hinterkopf setzte ich mich mit meinem geliehenen Helm hinten auf
Abhisheks Motorrad, voller Neugier, was der Tag bringen würde.
Wir fuhren etwa 40 Minuten zu unserem ersten Kunden;, zunächst durch die engen Straßen von Bangalore, dann durch den dichten Verkehr auf den größeren Straßen. Am Haus des ersten Kunden angekommen
ist es ein bisschen schwierig, meine Rolle in dem ganzen Spiel zu erklären, aber nach einigem Hin und Her zwischen Hausverwalter und Eigentümer durfte ich das Grundstück betreten. Um die
Privatsphäre unserer Kunden nicht zu verletzen, werde ich keine Informationen über das Haus oder den Kunden preisgeben.
Abhishek baute die kaputte Maschine schnell aus, schraubte sie auf und konnte das kaputte Teil sehr schnell finden. Er bestellte die notwendigen Ersatzteile, räumte alles wieder ordentlich auf
und wir verließen das Haus.
Es war eine lange Fahrt bis zu unserem zweiten Kunden, fast bis ans andere Ende der Stadt. Zwischendurch hielten Abhishek und ich für einen kurzen Mittagsstopp an und genossen
Paneer-Butter-Masala :-).
Beim zweiten Kunden war es schwieriger, den Eingang zu finden, als das Problem mit dem Gerät - beim Putzen hatte jemand ein Taschentuch hinter dem Wasserbehälter der Kaffeemaschine vergessen, so
dass die Klappe nicht richtig schloss. Abhishek führte dem Personal vor, wie man die Maschine benutzt und reinigt, während ich mich kurz mit dem Hausverwalter darüber unterhielt, wie sie ihre
Kaufentscheidungen treffen.
Wir verließen die Anlage mit einem zufriedenem Kunden und machten uns auf den Weg zurück in die Stadt, wobei wir uns die Gelegenheit nicht entgehen ließen, uns mit einer Kokosnuss zu
erfrischen.
Mein letzter Kunde des Tages befand sich in Kormangala, diesmal ein Siemens-Kunde. Siemens gilt in Indien als Premiummarke, aber natürlich bei weitem nicht so
exklusiv wie Gaggenau.
Dieses Haus unterschied sich deutlich von den vorherigen - es war eine riesige Baustelle. Die Besitzer planten ihre Einweihungsparty zwei Tage später und so war das Haus voller Arbeiter, die
ihm den letzten Schliff gaben. Dazu muss man wissen, dass der Termin für den Einzug von einem Priester festgesetzt wird, was dann manchmal zu erheblichem Zeitdruck führen kann.
Abhishek überprüfte die Aussparungen in den Küchenschränken, um sicherzustellen, dass unsere Einbaugeräte richtig hineinpassen. Am nächsten Tag würde er zurückkommen und die Installationen
vornehmen, um sicherzustellen, dass die
Puja-Zeremonie ordnungsgemäß mit einem Topf
kochender Milch auf dem Gasherd durchgeführt werden kann.
Danach lud mich Abhishek zu einem frisch gepressten Saft ein und brachte mich dann sicher ins Büro zurück.
Ich habe den Tag in vollen Zügen genossen, viele interessante Einblicke bekommen und ich habe mich gefreut, die nach unseren Besuchen glücklichen Kunden zu sehen. Ich befürchte ein wenig, dass
nun die Erwartung entsteht, dass bei einem Gaggenau-Gerät immer eine deutsche Dame mitkommt, um die Probleme zu beheben ;-).
Seit einem Jahr leben und arbeiten wir nun schon in Indien. Wer wissen möchte, wie alles anfing, sollte Unsere erste
Woche in Indien lesen.
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