Ein langes Wochenende steht ins Haus. Der letzte Donnerstag im Juni ist ein muslimischer Feiertag und wir bekommen frei. Während wir in Deutschland wahrscheinlich für vier Tage nach Südtirol abgezischt wären, zischen wir jetzt nach Thailand. Besser hätten wir uns gar nicht entscheiden können. So schön Indien auch ist, es tut gut auch mal rauszukommen und anderes asiatisches Flair zu genießen.
Donnerstag um 5:40 Uhr früh geht der Flieger und so steht der arme Pawan um 3:00 Uhr nachts zum Dienst bereit. Als wir dann um 11:00 Uhr in Bangkok landen, sind wir einigermaßen ausgeruht. Am Flughafen kaufen wir schnell eine SIM-Karte - ja, so einfach geht das, Indien - dann fahren wir mit dem Zug in die Stadt.
Unser kleines Hotel liegt in Chinatown. Durch verwinkelte Gässchen und vorbei an verlockenden kleinen Garküchen sowie nach Öl riechenden Ersatzteillagern für Autos, Tuktuks und alles was sonst noch Antriebswellen braucht, ziehen wir unseren kleinen Rollkoffer.
Im Hotel werden wir freundlich empfangen und können auch gleich einchecken. Unser Zimmer im vierten Stock verfügt nicht nur über ein wunderschönes, verwunschenen Badezimmer; wir haben auch eine tolle Aussicht auf einen chinesischen Turm auf der anderen Seite des Flusses.
Unser Magen und Martins ausgezeichnetes Gespür für gute Küche führen uns in ein hippes Restaurant direkt am Flussufer. Während wir Fische beobachten, wie sie fröhlich durchs Wasser schießen, genießen wir Curry und Pad Thai. Besser könnte der Start in Bangkok nicht sein.
Angenehm gesättigt geht es weiter. Wir laufen die Straße entlang und kommen mit einem Thai ins Gespräch, der eine Einfahrt fegt. Er hat Bekannte in Frankfurt und freut sich, uns zu treffen. Er empfiehlt uns ein kleines Kloster in der Nähe anzuschauen, winkt einen Tuktuk-Fahrer heran, verhandelt den Preis und schon fahren wir dahin. Dort treffen wir den nächsten Thai in Redelaune, er hat Bekannte in Darmstadt. Wir lassen uns weiter treiben und landen bei einer Thai Massage. Mit kräftigen Griffen werden Füße und Beine geknetet. Weil es so angenehm ist, nehmen wir gleich auch noch die Schulter- und Nackenmassage dazu.
Derart gelockert wagen wir uns in die Mall Iconsiam. Im Erdgeschoss ist ein bunter Markt aufgebaut. Es gibt jede Menge Leckereien, manche zum sofortigen Verzehr, manche zum Mitnehmen; dazu kleine Geschäfte mit Kleidung, Schmuck und Kosmetik. Wir kaufen uns Mango Sticky Rice und stellen uns damit ans Flussufer, beobachten die Dinnerboote, die jetzt abends ihre Gäste am Pier abholen.
Wir schnappen uns ein Tuktuk und fahren mit halsbrecherischer Geschwindigkeit durch die Nacht. Stop and Go an den Ampeln, die Abgase der Roller erfüllen die Luft. Dann geht es weiter, der Fahrer drückt aufs Gas und Bodenwellen heben uns aus unseren Sitzen. Der Fahrtwind bläst uns ins Gesicht. Nach 45 Minuten sind unsere Köpfe gut durchgeblasen und wir steigen an der Rooftop Bar Above Eleven aus.
Above Eleven ist nicht gelogen, denken wir, während der Aufzug uns in den 32sten Stock befördert. Oben angekommen nehmen wir erst einmal an der Bar Platz. Wir trinken Pisco Sour (chilenisch) und Gin Tonic, dann bekommen wir sogar noch einen Platz am Fenster. Wobei, eigentlich ist das Fenster nur eine Glasballustrade, die bis zur Brust geht. Ich lehne mich raus, beobachte die kleinen Autos und noch kleineren Menschen und genieße den Blick über die Stadt. Wir bestellen Sushi und Mai Thai und lassen den Abend gemütlich ausklingen. Zurück nehmen wir dann die Metro.
Du hast Lust auf weitere Erlebnisse? Dann folge uns doch auf unserer Reise nach Darjeeling, in den Norden Indiens,
Lies jetzt den Artikel Darjeeling: Schwarzer Tee und grüne Berge.
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