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Eine Reise durch den Südwesten Indiens: Teil 2 - Kerala Backwaters

Von Varkala zieht es uns weiter nach Alapphuza. Hier haben wir uns ein traditionelles Boot gemietet, mit dem wir knapp 20 Stunden in den Kerala Backwaters schippern wollen. Diese Bootstour war auf unserer Most Wanted Liste, seitdem wir Fotos davon in einem Bildband über den Süden Indiens gesehen haben. 

Kerala Backwaters - traditionelle Boote aus Bambus und Aanjiils Holz
Kerala Backwaters - traditionelle Boote aus Bambus und Aanjiils Holz

Als Kerala Backwaters wird das einzigartige Wassernetz verstanden, das mehr als 70 Flüsse und Seen miteinander verbindet. Sie bieten ein Zuhause für eine vielfältige Tier und Pflanzenwelt, wie wir sie auch schon am Tag zuvor mit dem Kajak erleben durften.

 

3,5 Stunden dauert die Fahrt von Varkala zu unserem Bootsanlegeplatz etwas hinter Allapuzha. Unterwegs kaufen wir noch Wein, Bier und Klopapier ein und drucken die angeblich notwendigen Meldezettel, nach denen später kein Mensch mehr fragt, aus.

Erlaubnis an Bord kommen zu dürfen

Endlich am Boot angekommen lernen wir die Crew kennen. Ein Kapitän, ein Maschinenführer und ein Koch werden die nächsten 20 Stunden mit uns verbringen. Das Boot selbst besteht aus Bambus und Aanjiils Holz. Es ist geflochten und angeblich wird kein Nagel gebraucht um es zu stabilisieren. Es ist im Konolialsil eingerichtet, dunkles Holz bestimmt das Bild.

Coconut 😍
Coconut 😍

Nach einer eisgekühlten Kokosnuss stechen wir in See. Schnell sind die Zimmer verteilt und wir lassen uns den Fahrtwind auf den gemütlichen Polstern um die Nase wehen. Bald schon gibt es Mittagessen. Eine Vielzahl indischer Leckereien wird uns serviert, wir schaffen lang nicht alles aufzuessen. Als wir uns schon für ein Nickerchen auf die Polster ausgestreckt haben, wird noch das Dessert serviert: Nudeln in süßer, gewürzter Milch. Wir sind zwar pappsatt, aber das geht dann doch noch rein 😅.


Wir dösen ein bisschen und werden erst wach, als sich unsere Fahrt verlangsamt. Kurz darauf legen wir in einem Kanal an. Hier steigen wir um, auf ein kleineres Boot, mit dem wir durch kleine Kanäle fahren. Daran entlang stehen viele Häuser umgeben von Reisfelder. Das Flusswasser hier wird also nicht nur genutzt, um Fische zu fangen, sondern auch um den immensen Wasserbedarf der Reispflanzen zu decken. 

 

In dem Dorf kaufen wir ein paar Tiger Prawns und Cola, dann steigen wir zurück aufs Boot und fahren in den Sonnenuntergang. 

Wir genießen Wein und Bier und bekommen bald gebackene Kochbananen serviert. Sie schmecken köstlich, süß und herzhaft zugleich.

Wir erkunden das Dorf am Kanal
Wir erkunden das Dorf am Kanal

Immer wieder fahren wir durch dichte Rauchschwaden. Schnell machen wir die Ursache fest: Die Reisfelder hier wurden vor kurzem abgeerntet und werden nun abgebrannt.

 

Es ist schon fast dunkel, als wir mitten im Nirgendwo anlegen. Ein paar Reisfelder sehen wir, das Haus eines Farmers, ansonsten sind wir komplett alleine. 

 

Das Abendessen bekommen wir serviert auf frisch geschlagenen Bananenblättern. Obwohl wir den ganzen Tag schon dösig waren, verziehen wir uns früh ins Bett. Die Zimmer sind im Kolonialstil eingerichtet und glücklicherweise auch mit einer Klimaanlage ausgestattet. Ich schlafe hervorragend, Martin, Bine und Markus sind etwas gestört durch das Brummen der Maschinen und finden nicht ganz so schnell Ruhe. 

Am nächsten Morgen brechen wir um 8 Uhr auf. Zum Frühstück gibt es Toast mit Marmelade und Kerala Puttu. Letzteres besteht aus gedämpften Reis und Kokos und wird mit einem Curry aus Kichererbsen serviert.


Kurz danach legen wir wieder an. Wir organisieren uns ein Taxi via Ola (Taxiservice) und nachdem unser Kapitän mit dem Fahrer telefoniert hat, kommt uns jemand abholen. Eine Stunde fahren wir jetzt nach Kochi. 

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