Während wir am ersten Tag vor allem Immobilien besichtigt haben, geht es am zweiten Tag mehr darum, das Leben in Bangalore kennenzulernen. Dazu gehören unter anderem der Botanische Garten, ein lokaler Markt und der Stadtpalast.
Botanischer Garten
Wir besuchen die Kingfisher Mall mit all ihren Luxusmarken. Kingfisher ist eine (bzw. die meistverkaufte) indische Biermarke. Der Kingfisher-Besitzer hat damit das nötige Budget und neben einem Büroturm gleich auch eine Mall und einen Wohnturm gebaut. Auf letzteren hat er sich dann noch sein Haus draufgesetzt. Das haben wir so auch noch nicht gesehen. Inzwischen lebt er allerdings nicht mehr in Indien.
Wir machen uns auf den Weg zum Botanischen Garten, der im Zentrum von Bangalore liegt. Hier schlendern wir herum und entdecken einen kleinen Tempel, einen Bonsai-Garten und viele große, alte Bäume. Inmitten des Stadttrubels mit dem vielen Verkehr ist diese grüne Oase eine Wohltat. Eichhörnchen flitzen, Schmetterlinge schwirren herum und im Schatten der Bäume genießen wir die Ruhe.
Lokaler Markt
Nach dem Botanischen Garten gehen wir zu einem lokalen Markt, wo man gefühlt alles kaufen kann. Es gibt Plastikboxen für das Mittagessen, Obst und Gemüse, Kleidung, Putzmittel, Schwämme und Besen - alles zu fairen Preisen.
Hier gehen wir auch Mittag essen, nach Karnataka-Art. Das bedeutet traditionelles Essen der Region, serviert auf einem Bananenblatt. Gegessen wird mit den Fingern.
Es gibt verschiedene kalte Salate, Chutneys und warme Currys, begleitet von Rooti (Brot) und Reis. Außerdem gibt es ein warmes Brot, das mit einer süßen Creme gefüllt ist. Normalerweise wird es am Anfang gegessen, wir bevorzugen es als Nachspeise. Es ist ein leckeres, aber schweres Mittagessen.
Vidhana Soudha und der Palast
Nach dem Lunch fahren wir zum Vidhana Soudha, dem Regierungssitz der Region Karnataka. Das Gebäude ist beeindruckend und schön, mehr als tausend Menschen arbeiten hier. Von hier aus wird die Politik für die ganze Region Karnataka - was sozusagen wie ein Bundesland ist - gemacht.
Vor dem Gebäude steht die Statue eines Sozialhelden und Politikers. Er stellte fest, dass die ärmeren Menschen in der Regierung nicht vertreten sind und setzte eine dreißigprozentige Repräsentationsquote in der Regierung durch. Damit hat er wirklich den Anfang einer Veränderung im Leben der Menschen gemacht.
Nach dem Regierungsgebäude sind wir weiter zum Palast gegangen. Ehrlich gesagt gefällt er uns nicht besonders gut. Er ist sehr westlich, irgendwie kitschig und es gibt viele Überbleibsel von toten Elefanten, wie z.B. Hocker aus Elefantenfüßen oder ein Tischbein aus Elefantenrüssel. Wir hetzen einfach durch und sind nach 20 Minuten schon fertig.
Von hier aus geht es nur noch an einem weiteren Einkaufszentrum vorbei und dann zurück zum Hotel. Am Abend treffen wir uns mit Stephanies neuem Chef zum Abendessen.
Der Tag war lang und anstrengend, der Verkehr raubt uns die letzte Kraft. Trotzdem konnten wir erneut viele schöne Eindrücke gewinnen. Mit Sicherheit werden wir uns in Bangalore wohlfühlen können.
Wir haben die erste gemeinsame Woche in Indien verbracht. Stephanie wird zum Jahresende noch einmal beruflich nach Bangalore reisen und ein finale Wohnung für uns besichtigen. Dann heißt es: Appartement 1093, here we come.
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