Oh Gott, jetzt wird es ernst. In nicht einmal sechs Monaten wird sich unser Leben komplett verändert haben. Nein, ich erwarte kein Baby. Wir werden nach Bangalore, Indien, umziehen.
Grundlage unserer Idee ist meine Arbeit, wo ich die Zusammenarbeit zwischen der deutschen und der indischen Seite stärken möchte. Mein Arbeitgeber unterstützt diesen Plan indem er mich, Stephanie, als Expat für eineinhalb Jahre nach Indien schickt - gemeinsam mit meinem Mann Martin.
In Deutschland leite ich bereits ein interkulturelles Team mit vielen Kolleg:innen in Europa und Indien. Für diesen Job muss ich nicht von München aus arbeiten. Ich werde also weder Beruf noch Unternehmen wechseln, sondern "nur" den Standort.
Sicherlich wird es auch einige neue Aufgaben in Bezug auf die Zusammenarbeit geben, aber im Großen und Ganzen kenne ich mein Team und meinen Job. Außerdem bin ich bereits zweimal nach Bangalore gereist und habe sozusagen schon einen Eindruck von Land und Leuten bekommen. Das gibt mir viel Sicherheit und Geborgenheit.
Martin ist der Mutige in diesem Spiel: Er war noch nie in Indien. Er kennt das Land nur von dem, was ich ihm erzählt habe und was Medien und Popkultur zu Indien suggerieren: Müll, scharfes Essen, bunte Farben, Menschenmassen, Armut und Magenprobleme. Ist es nicht mutig von ihm, sich ein eigenes Bild machen zu wollen und trotz etwaiger Hemmnisse dieses Abenteuer mit mir zu wagen?
Wir fangen jetzt an zu überlegen, wie unser Leben aussehen wird. Wo werden wir wohnen, was aus Deutschland mitnehmen? Wo und wie kann Martin in Bangalore Arbeit finden? Wie gehen wir mit den Sozialversicherungen um? All diese Fragen werden wir in den nächsten Wochen klären müssen - es sind ja nur noch viereinhalb Monate.
Der Entschluss steht, wir gehen ins Ausland. Als nächstes folgt die tatsächliche Reise nach Indien. In einem ersten Go & See-Trip schauen wir uns das Leben vor Ort an.
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